Presse-Schau
Artikel in 20Minuten, 7.10.2011
Artikel in der Berner Zeitung, 27.9.2011
Artikel in der Berner Zeitung, 20.2.2007:
Amtlich genehmigter Wein aus Zollikofen
Der Künstler und Winzer Mercurius Weisenstein will seinen kleinen Rebberg vergrössern. Nun hat der Kanton grünes Licht für den roten und weissen Zollikofer gegeben. Bis zum ersten Prost dauert es allerdings noch.
Zollikofen ist nicht nur Aldi und Stau - hier wachsen Weinreben.
Mercurius Weisenstein baut in der Nähe der Aareschlaufe in Reichenbach auf 400
Quadratmetern Trauben an. Rund 300 Flaschen Weiss- und Rotwein produziert er jährlich,
unter anderem Chardonnay und Pinot noir (wir berichteten).
Viel Geduld
Mercurius Weisenstein ist ein Pseudonym. Der 52-Jährige ist bildender Künstler und hat
im letzten Herbst zum Beispiel die historischen Gemälde am Schloss Büren an der Aare mit
eigenen Werken ergänzt. Die Weinkultur ist seine zweite Leidenschaft.
Artikel im Bund, 16.2.2007:
Noch diesen Frühling
will er seinen Rebberg vergrössern und weitere 2600 Quadratmeter bepflanzen. Wer so
viel anbaut, braucht einen Eintrag in den Schweizer Rebbau-Kataster. Die Eidgenossenschaft
und die Kantone regeln damit die Qualität des hiesigen Weins. Nun haben die Behörden
Weisensteins Rebbaupläne abgesegnet.
Der Winzer ist damit seinem Ziel einen Schritt näher. Viel Geduld braucht er aber
weiterhin. "Wir pflanzen im April und Mai", so Weisenstein. In drei Jahren sind die
ersten Trauben zu erwarten. "Wir keltern diese Früchte zwar", so Weisenstein. Mehr als
ein paar Dutzend Flaschen seien allerdings nicht zu erahnen. Der volle Ertrag wachse erst
ab 2017, dann seien pro Jahr 1200 bis 1500 Flaschen zu erhoffen.
Viel Arbeit
Um das Projekt zu finanzieren und den Rebberg zu pflegen, haben Weinfreunde im Herbst
die Rebbaugenossenschaft Reichenbach gegründet. Wer Anteilscheine kauft, bekommt Wein,
wer handfest mitarbeitet ebenfalls. Bescheiden schreiben die Genossenschafter, dass die
meisten von ihnen mehr vom Weinabbau als vom Weinanbau verstehen. "Um eine gute Flasche
zu leeren, brauchen wir einen halben Abend -
sie anständig zu füllen eine halbe Generation."
Weiterhin viel Arbeit also für Weisenstein: In den nächsten Monaten werden er und seine
Mitarbeiter in Reichenbach neue pilzresistente rote und weisse Sorten setzen. Die im
Ausland entwickelten Gewächse haben zum Teil noch nicht mal einen Namen, sondern bloss
einen Nummerncode.
Viel Lob
Wenn Winzer Weisenstein auch künftig so sorgfältig wie bisher arbeitet, dürfen Geniesser
dereinst einen ausgezeichneten Zollikofer trinken. Fachleute degustierten für diese
Zeitung Weine aus der Region Bern. Weisensteins «Clos d’Albédonie» aus Zollikofen erzielte
ein Glanzresultat.
Der Ruf (oder gar der Genuss?) des hervorragenden Reichenbacher Weins hat wohl geholfen,
dass die Zollikofer Behörden für das Projekt Steine aus dem Weg räumten. Der Rebberg
liegt in einer Schutzzone, in der das Gelände nicht verändert werden darf. Der Gemeinderat
musste deshalb ein Reglement ändern und hat dies schnell und unbürokratisch getan.
Peter Steiger